Adolphs d’or

Die Adolphs d’or, auch bekannt unter der Bezeichnung Pistole, ist eine bedeutende Goldmünze, die unter der Regentschaft von Adolph Friedrich von Schweden geprägt wurde. Sie entstand im frühen 18. Jahrhundert in Schwedisch-Pommern, einer damals schwedischen Provinz im heutigen Nordosten Deutschlands. Die Prägung erfolgte in der traditionsreichen Münzstätte Stralsund und stellt eines der eindrucksvollsten Beispiele für repräsentative Goldmünzen dieser Epoche dar. Mit einem Nennwert von fünf Talern in Gold zählt die Adolphs d’or zu den besonders wertvollen und prestigeträchtigen Münzausgaben, die vor allem zu Repräsentations- und Handelszwecken eingesetzt wurden.

Im numismatischen Kontext ist die Adolphs d’or ein eindrucksvolles Zeugnis der schwedischen Münzpolitik außerhalb des Kernlandes, insbesondere im Kontext der personalunionischen Herrschaft über Teile Norddeutschlands. König Adolph Friedrich ließ die Münze nicht im schwedischen Mutterland, sondern gezielt in Stralsund prägen, um die Kontrolle über Schwedisch-Pommern zu demonstrieren und den wirtschaftlichen Einfluss durch stabile, hochwertige Goldmünzen zu stärken. Die Münze zeigt auf der Vorderseite das Porträt Adolph Friedrichs in feiner Prägung, umgeben von einer lateinischen Umschrift mit Herrschertitel, während die Rückseite meist das schwedische Wappen oder ein Wappenschild mit pommerscher Symbolik trägt.

Die Bezeichnung „Pistole“ verweist auf den französischen Einfluss im Münzwesen jener Zeit, da Goldmünzen mit einem ähnlichen Gewicht und Wert im internationalen Handel häufig nach französischem Vorbild benannt wurden. Dennoch ist die Adolphs d’or keine direkte Kopie, sondern eine eigenständige Goldmünze mit spezifisch schwedisch-pommerschem Charakter. Durch ihre Seltenheit, den hohen Goldgehalt und die geschichtliche Einbettung in die schwedische Herrschaft über deutsche Gebiete gehört diese Münze heute zu den besonders gefragten Objekten in der historischen Numismatik.

Für Sammler und Historiker ist die Adolphs d’or ein faszinierendes Objekt, das die politische und wirtschaftliche Bedeutung von Münzen als Herrschaftssymbole eindrucksvoll belegt. Die Tatsache, dass diese wertvolle Münze in Stralsund geprägt wurde – fernab der schwedischen Krone, aber unter ihrer Hoheit – macht sie zu einem wichtigen numismatischen Zeugnis für die grenzüberschreitende Münzprägung des 18. Jahrhunderts. Ihre historische Einzigartigkeit, künstlerische Gestaltung und politische Aussagekraft machen die Adolphs d’or zu einer herausragenden Rarität der skandinavisch-deutschen Münzgeschichte.

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