Angster

Der Angster ist eine historisch bedeutsame Kleinmünze, die vor allem in der Schweiz eine wichtige Rolle im regionalen Geldwesen spielte. Ursprünglich handelt es sich beim Angster um einen geringwertigen Hohlpfennig aus Kupfer, der im 14. und 15. Jahrhundert in Basel geprägt wurde. Typisch für diese Münzart war ihre einfache, hohlgeprägte Form und das geringe Gewicht, was sie zu einer weitverbreiteten Münze für den täglichen Gebrauch machte. Als sogenannter Hohlpfennig diente der Angster vor allem kleineren Transaktionen und war somit ein wesentliches Element im lokalen Zahlungsverkehr.

Besonders interessant für die numismatische Forschung ist die lange Umlaufzeit des Angsters. Während die ersten Prägungen in Basel stattfanden, wurde die Münze auch in anderen Regionen der Schweiz übernommen und weiterentwickelt. In Luzern etwa wurde der Angster noch bis ins 19. Jahrhundert geprägt, was seine enorme Beständigkeit und Beliebtheit im regionalen Handel unterstreicht. Diese außergewöhnlich lange Prägezeit macht den Angster zu einem faszinierenden Objekt für Sammler und Historiker gleichermaßen, da er die wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen über mehrere Jahrhunderte hinweg widerspiegelt.

Numismatisch betrachtet gehört der Angster zu den sogenannten Scheidemünzen, also Münzen mit einem Materialwert, der deutlich unter ihrem Nominalwert liegt. Dies war vor allem in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit von Vorteil, da die Herstellungskosten niedrig gehalten werden konnten. Trotz seines geringen Wertes besaß der Angster eine hohe Umlaufhäufigkeit, was sich heute in der vergleichsweise großen Anzahl erhaltener Stücke zeigt – allerdings oft in stark abgenutztem Zustand, was auf seine intensive Nutzung hindeutet.

Die Gestaltung der Angster-Münzen variiert je nach Prägeort und -zeitraum, ist jedoch meist schlicht gehalten. Häufig sind religiöse Symbole, einfache Wappen oder Buchstabenabkürzungen zu finden, die Rückschlüsse auf die Prägestätte zulassen. Für Numismatiker bieten Angster-Münzen damit ein spannendes Forschungsfeld, insbesondere im Hinblick auf stadtgeschichtliche und geldpolitische Zusammenhänge im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Raum der Schweiz.

Heute gelten Angster-Münzen als begehrte Sammelobjekte, die nicht nur wegen ihres historischen Werts geschätzt werden, sondern auch als eindrucksvolle Zeugnisse des alltäglichen Lebens vergangener Jahrhunderte. In Münzsammlungen, Museen oder bei numismatischen Auktionen nimmt der Angster daher einen festen Platz ein – als Symbol für ein einfaches, aber langlebiges Zahlungsmittel mit tiefer regionaler Verankerung.

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