Aschrafi

Der Aschrafi ist eine bedeutende historische Goldmünze islamischer Prägung, die ihren Ursprung im späten Mittelalter hat und eng mit der Währungsgeschichte des Osmanischen Reiches sowie Nordafrikas und des Nahen Ostens verbunden ist. Numismatisch betrachtet stellt der Aschrafi eine Variante des sogenannten Altun dar – einer Goldmünze, die ursprünglich unter dem osmanischen Sultan Mehmed II. nach der Eroberung von Konstantinopel im Jahr 1453 eingeführt wurde. Während der Altun sich über das Osmanische Reich hinaus verbreitete, etablierte sich die Bezeichnung Aschrafi insbesondere in Ägypten, Syrien, Persien und Nordafrika als regionale Namensform für ähnliche Goldprägungen.

Der Name Aschrafi leitet sich vom Mamluken-Sultan Al-Aschraf Barsbay ab, unter dessen Herrschaft im frühen 15. Jahrhundert hochwertige Goldmünzen geprägt wurden. Diese Münzen galten in der islamischen Welt als äußerst verlässlich, was Reinheit und Gewicht anging, und wurden daher oft als Standardwährung im Fernhandel verwendet. Der Begriff blieb auch nach dem Ende der Mamlukenzeit bestehen und wurde weiterhin für bestimmte Goldmünzen in Nachfolgestaaten wie den Osmanen, den Safawiden oder auch in afghanischen Prägungen verwendet.

In der Numismatik ist der Aschrafi ein spannendes Studienobjekt, da er nicht nur als Zahlungsmittel fungierte, sondern auch ein kulturelles Zeugnis dynastischer Repräsentation darstellt. Die Münzen tragen häufig kunstvoll ausgeführte arabische Kalligraphie, religiöse Inschriften, Herrschernamen und Segensformeln, was sie nicht nur für Sammler, sondern auch für Historiker von großer Bedeutung macht. Aufgrund ihres hohen Goldgehalts und der weiten Verbreitung über mehrere Jahrhunderte hinweg sind Aschrafis heute wertvolle Zeitzeugen islamischer Geld- und Wirtschaftsgeschichte.

Besonders im Handel zwischen Orient und Mittelmeerraum spielten Aschrafis eine zentrale Rolle, da sie als verlässliche Goldmünzen international akzeptiert waren. Ihre Funktion reichte dabei weit über den reinen Zahlungsverkehr hinaus – sie dienten auch als diplomatische Geschenke, Mitgift oder Prestigeobjekte in höfischen Kontexten. In Sammlerkreisen sind original erhaltene Aschrafis heute gesuchte numismatische Raritäten, deren Wert je nach Erhaltungszustand, Prägeort und Herrscher stark variieren kann.

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