Att

Die Bezeichnung Att steht im numismatischen Kontext für eine historische thailändische Währungseinheit, die in der Geldgeschichte des Königreichs Siam, dem heutigen Thailand, eine wichtige Rolle spielte. Der Att war ein Bruchteil einer größeren Währungseinheit und wurde insbesondere im 19. Jahrhundert in Umlauf gebracht, um den steigenden Bedarf an kleinen Nominalwerten im alltäglichen Zahlungsverkehr zu decken. Die Einführung dieser kleineren Einheiten war Teil umfassender Reformen im thailändischen Münzwesen, das sich zunehmend am westlichen Modell orientierte, jedoch weiterhin stark von traditionellen regionalen Einflüssen geprägt war.

Der Att war typischerweise Teil eines Währungssystems, in dem der Tical (auch Baht) die zentrale Recheneinheit darstellte. In diesem System entsprach ein Tical mehreren Salung, Fuang und Att – wobei der Att zu den kleinsten Einheiten zählte. Aufgrund seines geringen Wertes wurde der Att vor allem aus Kupfer geprägt, was ihn für alltägliche Transaktionen zugänglich machte. Die Münzen waren häufig schlicht gestaltet, zeigten aber je nach Prägezeitraum Symbole des Königreichs, beispielsweise das königliche Wappen oder traditionelle Schriftzeichen.

Aus numismatischer Sicht ist der Att heute ein interessantes Objekt, weil er die wirtschaftliche Entwicklung Thailands in einer Zeit tiefgreifender politischer und gesellschaftlicher Umbrüche widerspiegelt. Im 19. Jahrhundert modernisierte das Land sein Finanzsystem und öffnete sich zunehmend internationalen Handelsbeziehungen. Die Prägung von Münzen wie dem Att in systematisch genormten Einheiten war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Monetarisierung der Wirtschaft und zur Ablösung älterer Tauschformen.

Für Sammler und Historiker bietet der Att einen spannenden Einblick in die frühe thailändische Münzprägung, insbesondere im Übergang von traditionellen Formen wie den „Bullet Coins“ (Kugelgeld) hin zu flachen, runden Münzen im westlichen Stil. Während Att-Münzen aufgrund ihres geringen Wertes oft stark abgenutzt und selten vollständig erhalten sind, zählen sie dennoch zu den begehrten Objekten der südostasiatischen Numismatik. Besonders frühe oder seltene Prägungen mit klaren Inschriften oder königlichen Symbolen können auf dem Sammlermarkt beachtliche Werte erzielen.

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