Batzen
Der Batzen ist eine historische Silbermünze, die im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit in Süddeutschland und der Schweiz eine zentrale Rolle in der Numismatik spielte. Der Batzen entstand um 1492 in Bern, wo er zunächst als größere Silbermünze mit einem Gewicht von etwa 7 bis 8 Gramm und einem Wert von vier Kreuzern geprägt wurde. Der Name „Batzen” leitet sich vermutlich von der Abbildung eines Bären – dem Wappentier der Stadt Bern – ab, der auf den ersten Ausgaben dieser Münze zu sehen war.
Im 16. Jahrhundert verbreitete sich der Batzen schnell in zahlreichen Reichsstädten Süddeutschlands, Teilen Österreichs, im Elsass und vor allem in der Schweiz. Die weit verbreitete Verwendung des Batzen machte ihn zu einer der wichtigsten Rechnungs- und Handelsmünzen seiner Zeit.

Sein Wert variierte von Region zu Region leicht, lag aber in der Regel zwischen vier und sechs Kreuzern. Aufgrund seines hohen praktischen Werts für den täglichen Handel wurde der Batzen besonders als Zwischengeld zwischen kleineren Pfennigen und größeren Talern geschätzt.
Im 17. Jahrhundert führten steigende Inflation und uneinheitliche Prägequalität in vielen Gebieten dazu, dass der Batzen an Ansehen verlor und zunehmend durch andere Münzarten ersetzt wurde. Dennoch blieb er bis ins 19. Jahrhundert fester Bestandteil des Schweizer Münzwesens. Im Kanton Bern beispielsweise war der Batzen bis zur Einführung des Schweizer Frankens im Jahr 1850 offizielles Zahlungsmittel. Aus numismatischer Sicht ist der Batzen heute ein faszinierendes Sammlerstück. Er symbolisiert die wirtschaftlichen Entwicklungen des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit und gibt Einblick in die regionalen Unterschiede der Münzsysteme innerhalb des Heiligen Römischen Reiches.
Für Münzsammler bietet der Batzen eine große Vielfalt an Prägeorten, Datierungen und Bildmotiven, die von Wappen und Heiligen bis hin zu Herrscherporträts reichen. Als wichtiges Zeugnis der frühen Währungsvielfalt und regionalen Münzprägung nimmt der Batzen einen bedeutenden Platz in der Geldgeschichte ein und bleibt ein zentrales Thema der Numismatik.